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Lernen mit Achtsamkeit – ein neues „Fach“ am Gymnasium der GSS

LEMA1Wir sind die LemAs - Lernen mit Achtsamkeit

Im Jahr 2018 hat sich im Zuge eines pädagogischen Tages eine Gruppe von Kolleginnen und Kollegen der GSS auf den Weg gemacht, das Konzept „ Lernen mit Achtsamkeit“ an die Geschwister- Scholl - Schule zu holen und sich selbst darin zu schulen.
Dies sah zunächst so aus, dass wir gemeinsam an einem MBSR (Mindfulness- Based- Stress- Reduction )Kurs bei Frau Eileen Gallagher- Adam teilnehmen durften.
Positiv beeindruckt und um viele gute Erfahrung reicher nahmen einige von uns dann an weiteren Fortbildungsmodulen am Benediktushof Holzkirchen und anderen Tagungsstätten teil, um für die GSS ein passendes Achtsamkeitskonzept zu finden und zu erarbeiten.
Im Schuljahr 20/21 fand dann erstmalig eine Achtsamkeit AG bei uns im Hause statt, allerdings wurde der Rhythmus durch Corona und Homeschooling jäh unterbrochen.
Am Ende des Schuljahres 20/21 befürwortete die Gesamtlehrerkonferenz der GSS allerdings die Einführung eines Probelaufs von „Lernen mit Achtsamkeit“ in der Klassenstufe 5 zum Schuljahr 21/22 und so konnten wir mit dem Beginn dieses Schuljahres unsere 5. Klassen tatsächlich im ersten Halbjahr in LemA unterrichten.
Das Konzept „Achtsamkeit als Unterrichtsfach“ umfasst eine Vielfalt von Aspekten, wie zum Beispiel Konzentration, Entspannung und Wahrnehmung zu trainieren. Darüberhinaus bedeutet es auch, achtsam mit sich und seinen Mitmenschen umzugehen, sich selbst und andere bewusst wahrzunehmen.Präsent und wertschätzend zu sein.

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Dabei sind die Achtsamkeitsübungen frei von religiösen Inhalten.
Die Praxis der Achtsamkeit möchte so verstanden werden, dass die Aufmerksamkeit vorurteilsfrei und akzeptierend auf die Erfahrung gerichtet wird, die im gegenwärtigen Moment geschehen. Dies bedeutet, die Gedanken im Hier und Jetzt zu konzentrieren und die im Alltag erlebten Dinge nicht zu bewerten, sondern ihnen mit einer offenen Haltung zu begegnen.
Daraus soll sich der Einklang zwischen Körper und Geist ergeben und die Fähigkeit entwickeln, sich nur einer Sache zur gleichen Zeit zu widmen. In der heutigen Zeit, in der alles so schnelllebig scheint und die Multitaskfähigkeit häufig gelobt wird, setzt das Lernen mit Achtsamkeit einen klaren Gegensatz.
Achtsam mit sich und anderen umzugehen, fordert manchmal Mut, die eigene Komfortzone und eingespielte Muster zu verlassen, Offenheit, sich auf neue Erfahrungen einzulassen und zu guter Letzt Geduld, da nur beharrliches Üben den sogenannten „Achtsamkeitsmuskel“ (vgl. Alexandra Andersen) trainiert.
Achtsamkeit bildet den Grundstein für Gesundheit, das Ausbilden von Resilienz, Wertschätzung, Vertrauen und Toleranz.
Dies wären schon Gründe genug für das Lernen mit Achtsamkeit an Schulen. Den Effekt, den LemA auf Kinder und Jugendliche haben kann, nicht nur- aber gerade auch bei Kinder mit Aufmerksamkeitsdefiziten, kann man wie folgt zusammenfassen:

sie können sich besser konzentrieren
empfinden weniger Unruhe und Stress
wachsen in ihrem Selbstbewusstsein
können Impulse besser regulieren
sind einfühlsamer
haben mehr Ressourcen für gewaltfreie Konfliktlösung
finden geeignete Möglichkeiten für den Umgang mit (schwierigen) Gefühlen

Gerade der Übergang ins 5. Schuljahr ist für Kinder besonders herausfordernd. Sie verlassen die gewohnte Umgebung der Grundschule und kommen an die weiterführende Schule in einen neuen Klassenverband, mit einer Vielzahl an neuen Fächern und Lehrerinnen und Lehrern. Sie müssen entdecken, dass alle Kinder der Klasse unterschiedliche Fähigkeiten und Voraussetzungen mit sich bringen. Das Eingewöhnen in ein neues soziales Umfeld gelingt dann besonders gut, wenn ein Unterrichtsfach angeboten wird, das keinen Leistungsstand abprüft und Lernziele nicht messbar sind. Der gemeinsame Erfahrungsaustausch und die Rückmeldungen der Lehrkraft an die Lerngruppe ermöglicht den Abgleich mit der eigenen Wahrnehmung. (vgl. Alexandra Andersen, „Achtsamkeit im Unterricht“)

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Grob zusammengefasst kann man sagen, dass der Grundlehrgang in LemA aus 4 Modulen besteht, die je nach zur Verfügung stehender Zeit ein- bis zweistündig unterrichtet werden. Dabei gibt es immer ein festgesetztes Thema, das durch theoretische Ansätze, Gespräche im Stuhlkreis, praktische Atem- und Meditationsübungen und kleinen Wochenaufgaben und Spielen ergänzt werden kann. Die Stunden sind stark ritualisiert, es wird eine verbindliche Wochenübung eingeführt, die von anderen Fachlehrer*innen bis zur nächsten Stunde eingeübt wird. An der GSS findet sowohl die Einführungsstunde als auch die letzte Stunde von LemA als Doppelstunde statt, alle anderen Stunden werden als Einzelstunde gehalten.
In der ersten Stunde geht es zunächst um die Assoziationen, die die Schülerinnen und Schüler mit dem Begriff „Achtsamkeit“ verbinden Dann folgt ein kleiner theoretischer Teil, in dem der Aufbau des Gehirns und dessen Funktionen und Wirkungsbereichen von Achtsamkeit erklärt werden, bevor es mit ersten Atem- und Meditationsübungen weitergeht.
Im zweiten Modul beschäftigen sich die Kinder mit ihren unterschiedlichen Sinnen, bevor sie sich im dritten Modul mit ihren Gedanken und Gefühlen auseinandersetzen.

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Daran schließt das Thema Achtsam durch Mitgefühl und Achtsam durch Dankbarkeit an.
Während dieser Module wird an unterschiedlichen Stellen das Thema „Lernen mit Achtsamkeit“ bearbeitet. Hier geht an ganz konkret darum, den eigenen Lerntyp zu bestimmen, den Schreibtisch und die Hausaufgaben, das eigentliche Lernen an sich zu organisieren und sich auch dem Thema Prüfungsangst zu widmen. Hier werden unter anderem Techniken aus der Kinesiologie (Wayne Cook) und andere Akupressurtechniken zur Stressregulierung eingeübt.
Für Kinder, die besonderes Interesse am Thema Achtsamkeit entwickelt haben, gibt es eine AG, zu der sie sich verbindlich anmelden und in der sie sich vertiefter mit einzelnen Themen auseinandersetzen. Diese AG findet bei uns wöchentlich 1-stündig im zweiten Schulhalbjahr statt.
Ziel für uns als Achtsamkeitslehrer*innen ist es, die Achtsamkeit als Unterrichtsfach fest im Stundenplan zu implementieren und einen Meditationsraum für die Schulgemeinschaft einzurichten, in dem man sich seiner selbst-bewusst- werden kann und sich und anderen achtsam begegnet.
Die Inhalte dieses Textes beziehen sich auf die Fortbildungen und Materialien des Benediktushof Holzkirchen, orientieren sich am Lehrwerk „Achtsamkeit im Unterricht“ von Alexandra Andersen sowie an den eigenen Erfahrungswerten aus den letzen beiden Schuljahren und dem Praxiswissen zur Achtsamkeit.

 

von Nadine Raithelhuber und Frank Stetter (Achtsamkeitslehrer*in )stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen der LemA Arbeitsgemeinschaft